Logopädie - Sprachtherapie und Dysphagietherapie

Sprachtherapie

An der Oberlinschule lernen Kinder und Jugendliche mit Kommunikations-, Sprach-, Sprech- und Stimmstörungen. Sie können Sprachtherapie erhalten, dafür wird eine Heilmittelverordnung benötigt.
Eine zeitgleiche Therapie in einer externen logopädischen Praxis ist nur in Ausnahmefällen möglich und muss abgestimmt werden.

Bei Schulaufnahme wird gemäß unseres Schulkonzeptes eine Eingangsdiagnostik durchgeführt.

Die Sprachtherapeutinnen arbeiten eng mit den Pädagogen, anderen Therapeuten und Krankenschwestern der jeweiligen Schülerin und des jeweiligen Schülers zusammen, besonders im Bereich der Unterstützten Kommunikation. Sie hospitieren im Unterricht und beteiligen sich an der Erstellung der Förderpläne. Zusätzlich nehmen sie an Klassenkonferenzen teil und arbeiten in schulischen Gremien aktiv mit.

  • Behandlungsbereiche der Sprachtherapie
    • Sprachentwicklungsstörungen (SES), u.a. auch bei Mehrsprachigkeit
      • Artikulation
      • Wortschatz
      • Grammatik
    • schwerste Sprachentwicklungsstörungen ohne Verbalsprache
    • Hörschädigung (auch bei Cochlea-Implantat-Versorgung)
    • kindliche Sprechapraxie (Störung der Planung von Sprechbewegungen)
    • Redeflussstörungen
    • Stimmstörung
    • Myofunktionelle Störung
    • Mutismus
  • Konzepte und Methoden in der Sprachtherapie
    • Lautbegleitende Gebärden – Kieler Lautgebärden
    • Artikulationstherapie angelehnt an Van Riper
    • Therapiekonzept nach PLD
    • Wortschatzaufbau (verbal und UK Sprache)
      • Kölner Materialien zum Kern- und Randwortschatz
      • Talker und Kommunikationssymbole im Papierformat/Metacom
    • Visualisierung zur Anbahnung von Einzellauten und Schriftsprache auch nach der Methode Lesen Lernen auch nach dem Konzept Intra Act Plus
    • Anbahnung von kommunikativen Basisfähigkeiten angelehnt an Theraplay und Intensiv Interaction
    • Nutzung von Lernapps zur Förderung von Ursache – Wirkungsverständnis
    • Visualisierung von Handlungsabläufen nach TEACCH
    • Gestaltung von Ich – Büchern
    • Unterstützte Kommunikation
      • Anleitung zu
        •  einfachen und komplexen Talkern (elektronische Kommunikationshilfen)
        • Gebärden nach dgs
        • Kommunikationstafeln (Kölner Kommunikationstafeln)
        • Kommunikationssymbole (Metacom - Sammlung)
        • Gestützter Kommunikation (FC/ facilitated communication)
        • PECS (Picture Exchange Communication System)

                   stets nach Modelingstrategien und Fokuswortprinzip

Dysphagietherapie

Die gemeinsamen Mahlzeiten gehören für alle Schülerinnen und Schüler zum Tagesablauf. Für viele Kinder und Jugendliche und für alle Personen, die die Mahlzeiten begleiten, stellen Schluckstörungen (Dysphagien), orale Wahrnehmungsstörungen und andere Beeinträchtigungen eine hohe Herausforderung beim Essen und Trinken dar.

Unterstützend werden Dysphagietherapie und Beratungen des Umfeldes durchgeführt. Das wichtigste Ziel ist, das Risiko von Aspirationsunfällen zu verringern. Weiterhin sollen die physiologischen Abläufe sowie die höchstmögliche Selbstständigkeit und Eigenverantwortlichkeit bei den Mahlzeiten unterstützt werden. Im Einzelfall werden individuelle Regelungen für die Nahrungsaufnahme und sichere Nahrungskonsistenzen während des Schultages angeordnet.

Die Dysphagietherapie, Einweisungen in die Essensassistenz und Beratungen für den Schulalltag erfolgen in Absprache mit der Kinderärztin der Sozialpädiatrischen Abteilung und im Austausch mit den Eltern/ Sorgeberechtigten.

  • Inhalte der Dysphagietherapie
    • Erfassen der Problemstellung durch Hospitation in der Klasse
    • Beratung und praktische Anleitung der für die Essensassistenz zuständigen Personen in der Schule, z. B. zur bestmöglichen Positionierung der Schülerin oder des Schülers (Sitzen, Kopfhaltung, etc.) bei den Mahlzeiten
    • Beratung zu den Konsistenzen der Nahrung, Andickungsmitteln
    • Erprobung, Anpassung und zum Teil individuelle Herstellung von Hilfsmitteln für das Essen und Trinken
    • Förderung der orofazialen Wahrnehmung und Motorik
    • Anbahnung des physiologischen Kau- und Schluckablaufes
    • Maßnahmen zur muskulären Tonusregulierung durch spezielle Lagerung
    • Beratung und praktische Anleitung der Eltern und Sorgeberechtigten
  • Konzepte und Methoden der Dysphagietherapie

    Folgende Konzepte und Methoden fließen in die Dysphagietherapie u. a. ein:

    • Affolter Konzept (geführte Interaktionstherapie)
    • Castillo Morales für Kinder
    • F.O.T.T. (Facio Orale Therapie nach Kay Coombes)/ Bobath-Konzept
    • neurofunktionelle Reorganisation nach B. Padovan
    • Manuelle Schlucktherapie
    • PNF (Propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation)
    • Pörnbacher® Therapiekonzept

       

Ihre Ansprechpartnerin

Dr. med. Ulrike Marzik

Leiterin Sozialpädiatrische Abteilung